Globalisierung und technologischer Fortschritt haben die Art und Weise, wie wir miteinander arbeiten, grundlegend verändert. Dass sich dieser Trend durch die Pandemie beschleunigt hat, brauche ich an dieser Stelle wohl nur der Form halber zu erwähnen.
Wandel ist die Konstante und Agilität die Flexibilität, die wir an den Tag legen. Es ist „New Normal“, dass Teams nur temporär zusammenarbeiten, und das meist ganz remote oder auch hybrid. Die Teammitglieder wählen ihre Arbeitsorte und Arbeitszeiten flexibel. Der direkte Kontakt zueinander nimmt ab, oft kennt man seine Kollegen nur via E-Mail. Was also tun, damit die Zusammenarbeit gut gelingt?
Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität, kurz gesagt VUKA. In einem solchen Umfeld als leistungsstarkes Team zu agieren – sei es auch nur für eine kurze Zeit – erfordert Vertrauen. Das gilt besonders für agile Teams, die sich selbst immer aufs Neue schnell auf die Veränderungen in ihrem Umfeld einstellen und reagieren müssen.
Vertrauen entsteht weder leicht, noch schnell. Die Forschung zeigt, dass es dazu den direkten Kontakt, ja sogar den Blickkontakt braucht. Erst wenn wir eine Person über einen längeren Zeitraum als integer erleben, schenken wir ihr unser Vertrauen.
Teams heute haben nicht viel Zeit. Deshalb benötigt Vertrauen in der neuen Arbeitswelt eine unmittelbar greifende Grundlage. Die Formel der Teamforschung heißt hier: „Identifikationsbasiertes Vertrauen“. Die Erfahrung besagt, dass Menschen einander schneller vertrauen, wenn sie wissen, dass die anderen dasselbe wollen wie sie selbst. Soll jemand gegen seine Überzeugungen handeln, ist er nicht motiviert. Wenn die Einzelinteressen in einem Team nicht ausreichend zählen, verabschieden sich die „Unterdrückten“ oder sie kündigen innerlich. Das gefährdet nicht nur den Teamerfolg, sondern auch den Zusammenhalt im Team. Nur wer sich mit seiner Gruppe und ihren Zielen identifiziert, ist bereit, alles zu geben.
Ganz gleich, ob das Team über Jahre oder Monate zusammenarbeiten soll: Über ein identifikationsbasiertes Vertrauen gelingt das Miteinander. Ein Teamcoaching kann diese Grundlage schaffen und die Selbstorganisationskraft des Teams entscheidend stärken. Teamspezifische Methoden und Modelle unterstützen dabei, Prozesse in Gang zu setzen und befähigen Teams zur Selbstentwicklung.
Dabei ist es wichtig, dass sich Teammitglieder auf unterschiedlichen Ebenen verständigen und Klarheit haben. Da geht es u.a. um Vereinbarungen untereinander, sogenannte Wir-Leitsätze für eine gelingende reale und virtuelle Zusammenarbeit. Es geht um die unterschiedlichen Fähigkeiten der Teammitglieder und eine entsprechende Verteilung von Aufgaben und Rollen. Es geht um unterschiedliche Werte der Einzelnen und um einen gemeinsamen Wertekompass. Es geht darum, wofür das Team steht, um eine Vision, eine sinnstiftende Mission oder ein Motto-Ziel. Und es geht um die Frage, welche Hilfsmittel die Teammitglieder von ihrem Umfeld brauchen.
Ein stärkenorientiertes Teamcoaching setzt Methoden und Tools ein, die Klarheit und Verständigung auf den einzelnen Ebenen fördern. Dazu sind keine tagelangen Workshops oder Ausflüge in einen Klettergarten notwendig. Vielmehr geht es darum, das Team mit gezielten Einheiten im Alltag zu begleiten und den Akteuren Methoden für die tägliche Praxis an die Hand zu geben – online, live und hybrid. So wie die neue Arbeitswelt es eben vorgibt.
Viel Erfolg sehen wir in der Praxis bei Teams, die sich auf ihrem Weg Unterstützung holen. Sie profitieren in eindrucksvoller Weise von Coaches, die sie mit wirksamen Methoden und Know-How-Transfer begleiten können; die es schaffen, den Teams Reflexionsräume zu öffnen, Stärken-basiertes Arbeiten und kreatives Vorgehen in den Fokus zu rücken. Führungskräfte melden uns zurück, dass sich die Investition in ihr Team um ein Vielfaches lohnt. Gerade im Unterschied zu Projektteams ohne begleitende Unterstützung, zeigen unterstützte Teams durchgehend eine hohe Zufriedenheit auf, wenn es um die Arbeit am Projekt geht und in Bezug auf das Miteinander im Team. Und in punkto Zielerreichung liegen diese Teams immer klar in Führung.
Mehr zum Thema „Team Coaching“ erfährst du in dem Buch „Frag dich in Führung – Der Guide für eine transformative Führungskultur“ (VAHLEN).
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