New Work in der Praxis: Mein Weg in die Teilselbstständigkeit - Teil 1

Ein Leben für den Job?

Was lange Zeit Standard war, wird zunehmend hinterfragt. Auf der Suche nach Abwechslung und Erfüllung verfolgen immer mehr Menschen neben ihrer Haupttätigkeit auch eigene Projekte und Interessen, bekannt als „New Work“. Ziel dabei ist es, durch flexible und selbstbestimmte Arbeitsbedingungen Work-Life-Balance, Kreativität und Engagement zu fördern.

Ich selbst habe mich vor 3 Jahren in das Abenteuer New Work gestürzt, angetrieben durch den Wunsch nach mehr Zufriedenheit und Balance im Leben. Hier will ich euch einen kleinen Einblick geben, wie ich dabei vorgegangen bin und welche Erfahrungen ich auf meinem Weg gemacht habe.

Welches Arbeitsmodell ist das richtige?

New Work ist nicht gleich New Work. Es gibt unzählige Möglichkeiten sein Berufsleben neu zu gestalten. Die Frage, welche davon am besten zur eigenen Situation und den Wünschen passt, stand deshalb ganz am Anfang. Für mich war es eine Kombination aus Teilzeit bei Accenture und gleichzeitiger Selbstständigkeit mit der Gründung von Hahn & Loewe, da ich so die Vorteile beider Arbeitsformen kombinieren konnte:

– Sicherheit und Stabilität: Ein festes Angestelltenverhältnis bietet (finanziellen) Halt, während ich gleichzeitig die Freiheit und Kontrolle über meine eigene Arbeit habe.

– Flexibilität: Ich habe mehr Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten und -umgebungen, was gerade in der Pandemie und der jetzigen Hybrid-Umgebung vorteilhaft ist.

– Neu und alt verknüpfen: Indem ich beides tue, kann ich meine Stärken, Fähigkeiten und Erfahrungen ausbauen – experimentieren mit Schutznetz.

– Finanzielle Vorteile: ich kann beide Einkommensquellen nutzen, um mein Einkommen zu steigern und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.

Auf der Suche nach dem „Warum“

Wir alle haben unsere eigenen Beweggründe, weshalb wir uns neuen Projekten widmen. Dieses „Warum“ zu erforschen und im Blick zu behalten ist wichtig. Denn es bietet uns eine klare Vision und die nötige Motivation, um unsere Ziele und Träume zu erreichen. Bei meiner Suche habe ich mir folgende Fragen gestellt:

– Was möchtest du erreichen und in welchem Zeithorizont?

– Möchtest du ein bisschen Abwechslung für ein paar Stunden die Woche und Geld verdienen?

– Möchtest du ein Geschäft aufbauen?

– Möchtest du CEO werden und aus deinem derzeitigen Umfeld heraus oder träumst du von einer Karriere als Solopreneur?

Ich fand es außerdem hilfreich, mir zu diesen Fragen immer wieder kleine, messbare Ziele zu setzen. So behält man seine Entwicklung im Blick, kann bei Bedarf den Kurs anpassen und bleibt motiviert, auch wenn es mal zäh läuft.

Die eigenen Superkräfte entdecken

Wer sich nach neuen Herausforderungen sehnt, sollte seine Stärken und seinen USP (Unique Selling Proposition) kennen. Oft fällt es uns schwer, uns selbst objektiv zu beurteilen. Deshalb kann es sinnvoll sein, eine externe Sichtweise einzuholen, z.B. von Familie, Arbeitskollegen oder Coaches.

Eine gute Ausgangsbasis, bietet der Online-Test CliftonStrengths 2.0 von Gallup (ehemals StrengthsFinder). In Kombination mit einem professionellen Strengths-Coaching hilft die Beurteilung dabei, die eigenen Top-Fähigkeiten zu ermitteln, sodass individuelle Stärken voll zur Geltung kommen.

Ich habe mich darüber hinaus gefragt: „Welche Themen liegen mir besonders?“ und „Was für Kunden hätte ich gerne?“, um den Fokus meines Angebotes auszuarbeiten. In erster Linie sollte es Spaß machen und dich freier machen, deine Stärken und Leidenschaften zu leben. Aus meiner Sicht gibt es also drei Kern-Faktoren zu berücksichtigen:

– Leidenschaft

– „Good-at“

– Mehrwert, für diejenigen, den du dein Produkt/Service anbieten möchtest.

 

Wie du ins Handeln kommst und erste konkrete Schritte in dein neues Arbeitsmodell gehen kannst, erfährst du in Teil 2 dieses Blogs. Falls du bis hierhin Fragen hast oder dich einfach zum Thema austauschen willst, kontaktiere mich gerne über info@hahnloewe.de