Die meisten Mitarbeiterinnen und Führungskräfte finden, dass ein typischer Arbeitstag aus zu vielen Besprechungen besteht. Und dass in den meisten davon viel Zeit verschwendet wird. Vor allem dann, wenn mal wieder ein Elefant im Raum steht. Solche Elefanten-Meetings sind nicht nur kostspielig. Sie schaden Menschen und Organisationen. Doch wie gelingt es im Businessalltag, unangenehme Themen anzusprechen und Konflikte im Team zu lösen? Und was können Führungskräfte vorbeugend tun? Meine Quintessenz teile ich in diesem Blogbeitrag.
Auffällig. Riesig. Erdrückend. Unmöglich, ihn zu übersehen. Und doch erlebe ich immer wieder, dass Personalverantwortliche und Teams den Elefanten im Raum ignorieren und so tun, als wäre er nicht da. Statt sich um den mächtigen Dickhäuter zu kümmern und einen schwierigen Konflikt anzusprechen, verharren sie eingequetscht am Besprechungstisch. Sie schieben andere Themen vor, lenken mit Allerwelt-Geschwurbel ab und konzentrieren sich auf Belangloses. Der Konflikt steht weiterhin dick und breit im Raum. Alle spüren, dass er da ist und trotzdem spricht ihn niemand an. Zurück bleiben Unsicherheit, Druck, Frust und unerreichte Ziele.
Vertrauen im Team stärkt den Unternehmenserfolg
Damit Probleme erst gar nicht auf die Größe eines Elefanten anwachsen, ist Vertrauen im Team essenziell. Die Zeiten, in denen Aufgaben vom Chefsessel aus nach unten delegiert werden sind vorbei. Mitarbeitende suchen eine vertrauensvolle Arbeitsumgebung, in der sie gesehen und wertgeschätzt sind. Statt an veralteten Managementstrategien festzuhalten, liegt die Kernaufgabe von Führungskräften heute darin, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem sich Arbeitnehmerinnen respektiert fühlen und sich frei entfalten. Vertrauen ist nicht nur der soziale Kitt, der ein Team zusammenhält. Vertrauen ist eine strategische Qualität, die Innovationskraft und Erfolg eines Unternehmens maßgeblich beeinflusst. Denn: Wer auf den Rückhalt von Kolleginnen und Führungskräften zählt, ist bereit, kreative Ideen vorzubringen, Bedenken zu teilen und Risiken einzugehen. Besonders in turbulenten Krisenzeiten stärkt Vertrauen die Resilienz im Team. Wenn es darum geht, ein schwieriges Thema anzusprechen – sei es eine Kündigungswelle, Budgetkürzungen oder sonstige Bad News – herrscht Vertrauen im Team und zur Führungskraft, sind Mitarbeitende offener für Veränderungen und entschlossener, Herausforderungen gemeinsam zu meistern.
Mutig und transparent kommunizieren – Teamzusammenhalt festigen
Eine transparente Kommunikation ist ein weiteres Must-have für Führungskräfte und Teams, um zu verhindern, dass Konflikte oder Probleme übermächtig werden und echten Schaden anrichten. Die Grundlage hierfür sind Klarheit und Verständnis über Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Werte, Ziele, Stärken und Talente jedes Einzelnen. Welche Werte hat jeder und jede von uns? Nach welchen Werten agieren wir im Team? Was sind die Ziele jedes Einzelnen, des Teams und die Ziele des Unternehmens? Mit diesem Wissen entsteht echter Teamzusammenhalt, weil Mitarbeitende eigenverantwortlich gestalten. Sie treffen mutige Entscheidungen, geben konstruktives Feedback und erreichen ihre Ziele.
Wertvoll ist außerdem, mutig und offen über Empfindungen zu sprechen. Sich beispielsweise mitzuteilen, wenn ein Konflikt belastet, eine Situation überfordert oder jemand Hilfe braucht. Klar ist: Vorleben ist besser als schwungvolle Reden darüber zu halten. In einer Dialogkultur der Wahrhaftigkeit, in der alle aufrichtig, wohlwollend und offen kommunizieren, gedeiht Innovation und Fortschritt.
Evolution der Fehlerkultur: Selbstreflexion als Treibkraft für Innovation
Wir leben in einer leistungsorientierten Gesellschaft. Alte Denkweisen über Produktivität und Erfolg prägen unsere Arbeit. Ich finde: Es ist höchste Zeit, dass wir lernen, Fehler nicht als Bedrohung der Karriere oder Versagen zu begreifen. Fehler oder schlechte Neuigkeiten sind Gelegenheiten, etwas zu lernen. Sie machen ein Unternehmen widerstandsfähig.
Teamvertrauen und eine transparente Kommunikation sind der Nährboden für eine erfolgsversprechende Fehlerkultur. Mitarbeitende, die sich sicher fühlen und gelernt haben, dass ihre Meinung zählt, sind mutig genug, sich und ihr Handeln aufrichtig zu reflektieren: Was ist richtig gut gelaufen? Was könnte noch besser laufen? Regelmäßige Reflexionsschleifen am runden Tisch festigen den Teamzusammenhalt. Konstruktive Feedbackgespräche stärken Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung jedes Einzelnen.
Eine gelebte Fehlerkultur ist in meinen Augen eine elementare Qualität für innovative und zukunftsfähige Unternehmen.
Konflikte im Team lösen: Was sind deine Ideen, Tipps und Erfahrungen? Ich freue mich auf den Austausch mit dir!